Ein Meilenstein: Impfung gegen Krebs ist wirksam

Figyelő
2008-10-09 11:34
Der Heidelberger Mediziner Harald zur Hausen hat den Erreger von Gebärmutterhalskrebs entdeckt und so die Entwicklung einer wirksamen Impfung ermöglicht. Die 50 Professoren des Karolinska-Instituts verleihen ihm deshalb am 10. Dezember den Nobelpreis für Medizin und Physiologie.
Der Forscher beschäftigt sich seit 30 Jahren mit der Erforschung von Viren. Anfangs war er ein Außenseiter, denn seine Theorien waren in der Welt der Wissenschaft nicht sehr anerkannt. Außerdem zweifelte er an den Ergebnissen der Wissenschaft auf dem Gebiet der Viren.

Seit 1976 versuchte er nachzuweisen, dass das Humane Papillomavirus (HPV) für den Krebs in der Gebärmutter verantwortlich ist. Diese Viren präsentieren sich aber fast nie vollständig in menschlichen Zellen, sondern immer nur in Fragmenten. Erst 1983 konnte er seine Theorie nachweisen und zeigen dass, die HPV – Viren für den Krebs verantwortlich sind. Dieser Krebs ist sehr aggressiv und muss unbedingt durch eine Operation behandelt werden.

Nachdem der Wissenschaftler die Ursache gefunden hatte, konnte die Pharmaindustrie einen Impfstoff entwickeln und auf den Markt bringen. Diese Impfstoffe bieten einen 95% Schutz. Allerdings ist noch unklar, wie oft die Impfung wiederholt werden muss und welche Nebenwirkungen entstehen werden. Die Krankenkassen in Deutschland bieten aber die Impfung bereits für alle Mädchen vor dem 17. Lebensjahr kostenlos an.

Die andere Hälfte des Preisgeldes teilen sich zwei französische Wissenschaftler. Diese Wissenschaftler haben das Immunschwächevirus (HIV) entdeckt und isolieren können. Damit haben sie die Vorrausetzung für die antiretrovirale Behandlung dieser Infektion geschaffen.


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